Geschichte der Friedrichstrasse

Ersterwähnung im 14. Jahrhundert

Nachgewiesen ist der Straßenzug seit dem 14. Jahrhundert. In Karten aus verschiedenen Zeitepochen wechselt immer wieder der Name. So trägt er eine Zeit lang den Namen von Adligen, einige Zeit, in der sich dort das jüdische Getto befand, hieß er im westlichen Teilstück Judengasse. Danach fand sich der Name Hospitalgasse. Vorausgegangen war die Errichtung eines Hospitals, das als Neubau für ein zuvor in der Sternstraße gelegenes und dort im Jahre 1689 zerstörtes Krankenhaus jetzt in der Friedrichstraße an der Kreuzung mit der Kesselgasse errichtet wurde. Es galt als einer der wichtigen Anlaufpunkte der Jakobspilger, so dass man die Friedrichstraße mit Fug und Recht als Teil des Jakobsweges bezeichnen kann. Benannt ist die Straße nach dem Kölner Kurfürsten und Erzbischof Max Friedrich, der im 18.Jh. in Bonn residierte.

Heutiger Verlauf seit dem 19. Jahrhundert

Die Friedrichstraße ist in ihrem heutigen Verlauf erst im 19. Jahrhundert entstanden. Zunächst gab es zwei Straßen, von denen die eine zum Rhein hin liegende, hauptsächlich von Gärten gesäumt war, während die andere, die auf den heutigen Friedensplatz zu läuft, schon im ausgehenden Mittelalter mit einzelnen Häusern bebaut war. Getrennt wurden die beiden Teilstücke durch das Hofgut Gudenau, das dort angelegt worden war. Im 19. Jahrhundert wurde die Friedrichstraße, jetzt durchgängig gestaltet, zur wichtigsten Verbindung nach Beuel, nachdem die heutige Kennedybrücke entstanden war. Sie nahm auch seit 1902 die Straßenbahn auf, die bis 1969, wenn auch unter recht beengten Verhältnissen, dort durch fuhr bis ihre Gleise schließlich in die Oxfordstraße verlegt wurden.

Zerstörungen im 2. Weltkrieg

Obwohl die Friedrichstraße einige Zerstörungen im 2. Weltkrieg erfahren hat, ist viel von der Gründerzeit-Bebauung erhalten geblieben. Teilweise sieht man auch Fassaden und Elemente aus der Zeit des Jugendstils. Nach dem zweiten Weltkrieg tat man sich schwer auf dem Weg zurück zur wichtigen Einkaufsstraße. Die Friedrichstraße wurde nicht in die Ende der 1960-er Jahre entstandene Fußgängerzone mit einbezogen, sondern fristete fast 40 Jahre ein Schattendasein am Rande der City.

Einbeziehung in die Fußgängerzone

Erst als seit 1997 die Geschäftsleute und Hauseigentümer massiver an Verwaltung und Stadtrat herantraten und Bürgeranträge sowie eigene Umfragen dem Wunsch nach Einbeziehung in die Fußgängerzone Nachdruck verliehen, wurde ein Plan für die Umwandlung der Friedrichstraße erstellt, der schließlich im Rahmen der Kanalsanierungsarbeiten, die ohnehin ein Aufreißen der Straße erforderlich machten, umgesetzt wurde.

Seit 2007 eines der Vorzeigeobjekte der Stadt

Der Umbau der Straße ist wirklich gelungen. Seit 2007 ist die Friedrichstraße eines der Vorzeigeobjekte der Stadt. Ihr Mix aus individueller Gastronomie, Inhaber geführten Geschäften und hochwertigem Wohnen ist in dieser Qualität für Bonn und sicherlich weit darüber hinaus, Richtung weisend. Ihre heutige Gestalt, mit einem hochwertig verarbeiteten Straßenbelag, mit Licht-Stelen anstatt der üblichen Straßenlaternen und einer nicht durch schrille Werbung beeinträchtigten Atmosphäre erhielt die Friedrichstraße, nicht zuletzt aufgrund des Zusammenwirkens von Stadt und Stadtwerken mit den betroffenen Bürgern. Das Ergebnis ist eine Straße, die zum Flanieren und Einkaufen einlädt, erlebnisreich und sehenswert..